In der DIN EN 14175-3 „Abzüge – Teil 3: Baumusterprüfverfahren“ (2019) werden verschiedene Prüfverfahren zur Charakterisierung von Laborabzügen beschrieben. Die erforderliche Prüfgasmischung enthält mit Schwefelhexafluorid (SF6) ein ungiftiges, aber stark klimaschädliches Gas mit einem etwa 30.000-fach höheren Treibhauspotential als CO₂ (Kohlenstoffdioxid). Da SF₆ in einigen Ländern schon verboten ist, ist eine Alternative nötig. Die Alternative darf aus Arbeitsschutzsicht keine Gefährdung für Beschäftigte darstellen.
Vor allem Lachgas (N₂O) wurde als Ersatz diskutiert, welches allerdings wegen der Toxizität aus Arbeitsschutzsicht problematisch ist. Für Vor-Ort-Prüfungen ist N₂O als Prüfgas in der Regel nicht einsetzbar, da nicht auszuschließen ist, dass Abzüge ein signifikantes Leck aufweisen und die maximal zulässige Arbeitsplatzkonzentration für anwesende Personen überschritten wird. Die KAN-Geschäftsstelle begleitet die Arbeiten im zuständigen Arbeitsausschuss NA 055-02-01 AA "Abzüge und Laborlufttechnik". Aktuell ist nach den anhaltenden Widerständen Lachgas als Ersatz für SF6 europäisch "vom Tisch". Weitere vielversprechende Forschungsansätze für den Ersatz laufen.